Eine Reise nach Iasi
Am Mittwoch fragte die Tochter von Silvia’s Schwester uns, ob wir mit Ihr nach Iasi fahren könnten.
Nachdem Ich ja vom Gesundheitsministerium mitgeteilt bekam, dass ich keinen Einschränkungen unterliege, konnten wir guten Gewissens zusagen.
Am Mittwoch Abend sprachen Silvia und ich über die Situation.
Ich kenne es noch aus den Siebziger-Jahren einen Notvorrat für ca. zwei Wochen zu Hause zu haben. Link zur Website der Eidgenossenschaft.
Dort gibt es auch eine Broschüre mit Checkliste zum herunterladen.
Silvia meinte dass ihre Schwester zwei Packungen Spaghetti als Notvorrat hätte,- zu mehr hat das Geld nicht gereicht!
In Rumänien ist die (Grund-) Infrastruktur grundsätzlich nicht allzu schlecht, zumindest in den Städten, allerdings weis niemand wie dies in einer ernsthaften Krisensituation aussieht.
Somit beschlossen wir, der Schwester einen Notvorrat zu Kaufen.
Am Donnerstag, 12.3.2020 war früh aufstehen angesagt. Wir sollten um zehn Uhr in Iasi sein und die rund 130 Km Landstraße bedeuten jeweils ca. zwei Stunden Reisezeit.
Mit 17 Minuten Verspätung ging es los. Ich schaffte es einige Minuten aufzuholen und so waren wir kurz nach Zehn an der Universität in Iasi.
Nachdem die “Kleine” dort ihre Dinge geregelt hatte, ging es weiter zu einem Orthopäden, da sie Schuheinlagen braucht.
Nun war das Anlegen eines Notvorrates für Silvias Schwester angesagt!
Auf der Einkaufsliste standen:
– Dosenbohnen
– Dosenerbsen
– Reis
– Teigwaren
– Maisgries (Polenta)
– Passierte Tomaten
– Tomatenmark
– Linsen und getrocknete weiße Bohnen
– Kartoffelpüree
– Mehl
Wir fuhren also zur ERA – Shopping – Mall, in welcher sich auch Carrefour, ein Französisches Pendant zum Deutschen Real befindet.
Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, wie leergefegt die Regale waren!
Teigwaren waren praktisch alle ausverkauft. Konserven, Toilettenpapier, Reis, Polenta etc. – praktisch alles weg!
Wir konnten noch ein paar Teigwaren, zwei Dosen Erbsen, welche im falschen Regal standen, sowie etwas Klopapier welches wohl gerade reingekarrt worden war ergattern. Wir mussten also umplanen!
Die Reise ging nun zurück nach Piatra Neamt.
Wir erhofften uns den Einkauf bei Lidl oder Kaufland zu beenden.
Knapp zwei Stunden später waren wir bei Lidl und fanden folgendes vor:
Die Regale waren leer! – Kein Mehl, Milch, etc mehr!
Also ab zu Kaufland!
Dort fanden wir zumindest noch Mehl, Reis Passierte Tomaten, Tomatenmark, Bohnen sowie Erbsenkonserven, Linsen, weiße Bohnen, und Kartoffelpüree. Kaufland war also gut aufgestellt, nur Polenta fehlte und interessanterweise war das Kühlregal mit dem Fleisch leergeräumt!
Mit den Einkäufen fuhren wir dann zu Silvias Schwester und anschließend nach Hause.
Somit ist Silvias Schwester nun bestens für eine zweiwöchige Isolation zu Hause ausgerüstet.
Heute, Sonntag, 15.3.2020 waren wir einkaufen.
Unser Geschirrspüler ist kaputt und bei Altex haben sie gerade eine Alt gegen Neu Aktion.
Da morgen, Montag wohl der Notstand in Rumänien ausgeerufen wird, mussten wir das heute noch Erledigen!
In der Shoppingmall, am Eingang zu Carrefour war eine längere Schlange von Wartenden. Die Leute werden dort mittlerweile nur noch “Portionenweise” reingelassen!
Bin ja mal gespannt wie das noch kommt…