Ein sehr langer Tag!

Gestern früh sind wie um ca. sieben Uhr dreissig losgefahren.
Um Acht Uhr haben wir uns mit der Schwester meiner Frau getroffen, um dann nach Girov zu Fahren.
In Girov ist die Mutter Meiner Frau Beerdigt und diese Kirche “Feierte” eine Art “Totenmesse” – Ein Tag an dem der Toten gedacht wird.
Ich habe mir die Freiheit genommen, mir diese dreistündige Lithurgie zu Ersparen und habe im Auto gewartet. – Dummerweise habe ich den Geldbeutel zu Hause vergessen, sodass ich nicht mal in eine Kneipe gehen konnte.
Als die “Messe” fertig war, war auch die Batterie unseres Autos leer! Wir mussten Anschieben!
In der Folge wurde beschlossen, ohne längeren Zwischenaufenthalt bei der Schwester nach Hause zu Fahren um den Geldbeutel zu holen.
Als wir dann, mit Geldbeutel ausgestattet losfuhren um unseren Schweizer “Nachbarn” in Hanul Ancutei  zu treffen, traf ich die Folgenreiche Entscheidung, nach Navi zu Fahren. Schon bald lotste mich das Teil von der Hauptstrasse weg auf eine zunächst geteerte, später dann immer kleiner werdende ungeteerte Strasse.
Irgendwo im “Nirgendwo” entdeckte ich eine kleine Holztafel mit der Aufschrift: “De vanzare 075……”
Das heisst soviel wie : Zu verkaufen. Da es sich offensichtlich um ein Grundstück handelte und erst noch in einem Dorf war, (welches zwar nicht mal ein Ortsschild hatte, geschweige denn in irgend einem meiner Navis verzeichnet war (Ich habe Garmin, IGO und Google Maps durchsucht…)), mussten wir natürlich sofort anrufen.
Es handelt sich in der Tat um ein Grundstück mit ca. zehn “Prajina” (ca. 1800 m2).
Nachdem wir das Grundstück besichtigt hatten, wurde die Fahrt fortgesetzt und mit ca. halbstündiger Verspätung trafen wir unseren “Nachbarn”.
Während wir im Restaurant waren, telefonierte meine Frau nochmals mit der Verkäuferin.
Da das Guthaben des Telefons während des Gespräches aufgebraucht war, kauften wir kurzerhand an der Tankstelle nebenan eine neue Sim. Diesmal Orange, da die Gespräche im selben Netz doch deutlich billiger sind (Die Verkäuferin hat Orange).
Laut Auskunft, sind alle Dokumente für einen Verkauf vorhanden. Der Preis liegt bei 1200.-Euro, was uns davon Überzeugt hat, das Grundstück zu Kaufen!
Später dann sind wir nach Hause gefahren. Im Dorf der “obligatorische” Zwischenstopp im Magazin mixt. Unsere Nachbarn feierten gerade eine Party dort, der Junge eines Nachbarn hatte Geburtstag, Allerdings war es für den Jungen (2Jahre) kein glücklicher Tag: Er Zerrte den kochendheissen Kaffeetopf vom Tisch und verbrühte sich dabei doch ziemlich. Die Folge war ein kurzer Krankenhausaufenthalt, zwecks Kontrolle.
Da ich der einzige war, der noch Fahren durfte (noch keinen Alkohol hatte) wurde ich etwas später gebeten mit drei Jungs zu einer “Speziellen” Quelle zu fahren. Die Fahrt dahin war schon lustig: Als erstes wurde mir ein Memorystick gereicht für die Musik, dann musste Aufgedreht werden. Es konnte nicht laut genug sein 🙂
An der Quelle angekommen wurde der mitgebrachte Eimer mit schwarzem Schlamm befüllt. Zum Glück war im Kofferraum des BMW’s ein altes Bettlaken, sodass die Sitze nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Der Weg zurück war dann wieder dasselbe: So laut wie möglich. Das ging soweit, dass Kinder auf einer Kreuzung zu unserer Musik Tanzten als wir vorbeikamen 🙂
Beim Magazin mixt wurde der “Schlammeimer” von den Grossmüttern in Empfang genommen. Wozu sie den brauchen ist mir ein Rätsel, ich denke jedoch, dass es etwas mit den Verbrühungen des Kindes zu tun hat (Schlammbad?)
Anschliessend wurde ich mt Bier “Eingedeckt” – Deshalb (unter Anderem) schreibe ich auch erst heute 😀
Als das Fest zu Ende war, gingen wir nach Hause. Der Sohn des Almchefs war da, und hat mit uns über unsere Situation diskutiert.
Er Erzählte uns, dass die Tante aus Italien ihn Angerufen hätte, als er gerade in Frankreich war, um ihm zu sagen er solle uns vom Grundstück vertreiben! Er erklärte uns auch, dass er seit zehn Jahren nichts von dieser Person gehört hatte und dass er ihr “das Telefon aufgelegt” hätte!
Wir haben Ihm dann mal ein paar Dokumente gezeigt, so zum Beispiel die Zahlungsbelege, den Brief der Staatsanwaltschaft usw..
Er hat sich Notizen gemacht, und versprochen heute mal ein Paar Anrufe zu machen.
Die Idee mit dem “Ersatzgrundstück” fand er nicht gut, untersagte uns beinahe as zu tun, mit dem Hinweis, dass es überhaupt kein Problem sei, wenn wir hier stehen bleiben und das Haus sowie Grundstücke sowieso bald uns gehörten!
Seine Aussage war: Wenn die Handschellen Klicken, werden auch DIESE Typen noch weich und geben Euch was Euch gehört!!!
Wir haben bis ca. zwei Uhr in der Früh Dikutiert…
Heute Früh dann haben meine Frau und ich beschlossen das Grundstück trotz allem zu Kaufen!
Falls alles “Schief geht” haben wir immerhin einen Ort, wo wir hin können, und wenn alles gut geht, können wir das Grundstück immer noch wieder Verkaufen.
Mal schauen wie es weitergeht….

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