Die Folgen des Unfalles – Teil drei

Die Folgen des Unfalles – Teil drei: Führerschein und Arbeitsweg

Arbeiten oder Pendeln mit der Deutschen Bahn hat so seine Reize aber auch Nachteile!
So reiste ich meist im “Bistrowagen” und das sah dann Montags auf dem Weg zur Arbeit normalerweise so aus:

Arbeitsweg Montag

Arbeitsweg Montag

Freitags auf dem Nachhauseweg sah dies dann so aus:

Arbeitsweg Freitag

Arbeitsweg Montag


Da ich anfangs mit Bautrupps unterwegs war, durfte ich viele schöne Strecken bereisen und hatte auch jeweils Zeit zwischendurch mal mit meinem Anwalt zu sprechen (Dazu später mehr)
Hier ein paar Impressionen von der Bahnstrecke:

Mit dabei, auch immer mein E-Tretroller, welchen ich 2019 in Düsseldorf erworben hatte und sich nun als superpraktisch erwies:

Leider Brilliert allerdings die Deutsche Bahn durch (nicht vorhandene) Zuverlässigkeit und somit verging praktisch keine Reise ohne folgende Bilder:

Die Situation um meinen Führerschein zog sich immer mehr in die Länge. Einen “Ersatzführerschein” verweigerte man mir, da ich meinen Schweizer Führerschein zwar bereits umschreiben liess, diesen jedoch in Folge Corona sowie Arbeitort Düsseldorf noch nicht umgetauscht hatte!
Erschwerend kam dazu, dass ich nach einigen Wochen in den Aufbau eines Rechenzentrums in Bonn eingeteilt wurde und dort Handyverbot herrschte, was bedeutete, dass ich für jedes Telefonat aus dem Gebäude raus musste!
Nach etlichen Telefonaten mit der Führerscheinstelle hatte ich dann endlich einmal eine Dame am Telefon, welche mir einen Namen, eine Email Adresse sowie Ratschläge was ich einsenden sollte.
Die darauf folgende Mail sah so aus:

Sehr geehrter Herr XXX,

Nach telefonischer Rücksprache erst mit der Botschaft in Bukarest, anschließend mit einer freundlichen Dame Ihres Amtes, wurde ich gebeten eine Detaillierte Mail an Sie zu senden.

Es geht um folgendes:

Vor längerer Zeit ließ ich meinen CH – Führerschein umschreiben, kam jedoch unter Anderem wegen der Pandemie nie dazu diesen abzuholen.

(Ich arbeitete in Düsseldorf und saß in Folge der Pandemie lange Zeit in Rumänien im Homeoffice fest).

Am 30. Dezember letzten Jahres befand ich mich gerade auf dem Weg von Rumänien nach Deutschland, wo ich am 3.1.2022 eine neue Arbeitsstelle bei einer Firma in Wesseling antreten sollte.

Auf dem Weg von Rumänien nach Deutschland, bei Târgu Mureș im Westen Rumäniens lief mir in der Dunkelheit ein Fußgänger vor das Auto.

Wie es in Rumänien üblich ist, wurde mein Führerschein beschlagnahmt und eine Quittung ausgestellt, welche als “provisorischer Führerscheinersatz” Gültigkeit hat und jeweils verlängert werden müsste, was ich aus nachvollziehbaren Gründen natürlich nicht machen konnte (Bilder der Quittung sowie eine beglaubigte Übersetzung befinden sich in Anhang).

Mittlerweile habe ich nun mit der deutschen Botschaft in Bukarest gesprochen, wo mir die Auskunft gegeben wurde, dass diese Situation bekannt sei, scheinbar auch mehrere Führerscheine zum Teil bis zu fünf (!) Jahre nach dem eigentlichen Ereignis wieder auftauchen.

Auf die Frage, wie ich denn verfahren sollte wurde mir dann geraten mich mit der zuständigen Führerscheinstelle in Verbindung zu setzen und einen “Ersatzführerschein” zu beantragen.

Da ich beruflich vom Führerschein abhängig bin, ist es sehr wichtig, dass ich baldmöglichst wieder in den Besitz eines entsprechenden Dokumentes gelange.

Die Firma setzt mich momentan in einem Projekt ein, in welchem ich nicht Auto fahren muss, ließ jedoch durchblicken, dass dies nicht dauerhaft sei und ich baldmöglichst schauen soll, dass ich wieder mobil werde, damit ich meine eigentliche Stelle im Bereich Feldinstandhaltung im Mobilfunk Netz endlich antreten kann.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie baldmöglichst eine Lösung für dieses Problem finden könnten. Falls Sie Rückfragen haben, können Sie mich unter 0000 – 123456 anrufen, – Ich werde dann jedoch zurückrufen müssen, da am gegenwärtigen Arbeitsort (Rechenzentrum) Handys verboten sind. Alternativ bin ich natürlich auch per Email erreichbar.

Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen, Olli

Im Anschluss wurde mir mitgeteilt, dass ich eine Kopie (Duplikat) meines Schweizer Führerscheines benötige, was eigentlich nicht statthaft ist!
Somit kontaktierte ich erstmal die für mich damals zuständige Führerscheinstelle in der Schweiz.
Es dauerte nicht lange und ich hatte einen sehr freundlichen Herrn am Telefon, welcher meinte, dass man da sicher etwas machen könne!
Ein FS-Duplikat auszustellen sei allerdings schwierig, jedoch könne er erstmal kostenlos eine “Fahrberechtigungsauskunft” per Email senden. Er meinte, dass dies eigentlich ausreichen sollte!

Wie es sich zeigte hatte er recht und nach Weiterleitung der Mail bekam ich von der FS-Stelle in Freiburg folgende Antwort:

Sehr geehrter Herr Olli,

grundsätzlich schreiben wir einfach den schweizerischen Führerschein um.
Sollten Sie die Bestätigung der schweizerischen Behörde im Original haben, bringen Sie diese bitte mit.

Sie bekommen demnächst Bescheid von meiner Kollegin.

Freundliche Grüße

Tage vergingen und nichts passierte!
ca. zwei Wochen später rief ich dann wieder mal auf dem Amt an, nur um zu erfahren, dass der Herr im Urlaub sei!
Dies bedeutete: Weiter warten!
Eine weitere Woche später dann hatte ich eine Dame am Telefon welche meinte, dass der betreffende Herr gerade viel zu tun hätte, aber sie würde sich der Sache annehmen! Da fielen dann Aussagen wie “Was hat denn der gemacht?” – “Der hat ja nichts gemacht” und so weiter!
Ab da ging es schnell!
Am nächsten Tag wurde erst ein Abholtermin vereinbart (wieder eine knappe Woche) Allerdings klingelte ein paar Stunden später mein Telefon und ich konnte endlich meinen deutschen Führerschein am selben Abend (17:00 Uhr) abholen!

Einige Tage später konnte ich dann sogar endlich meinen Firmenwagen übernehmen und in meiner ursprünglich geplanten Funktion starten…

Wie versprochen wird im nächsten Beitrag nun die Rechtliche Situation mit Anwalt, Opfer, Staatsanwälten etc beleuchtet…

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Die Folgen des Unfalles – Teil zwei

Die Folgen des Unfalles – Teil zwei: zurück in Deutschland

Wie bereits beschrieben, sollte ich am 3.1.2022 die Stelle in der Firma bei Bonn antreten.
Da nun alles sehr kurzfristig war, erklärte Felix sich bereit mich von Freiburg nach Bonn zu fahren.
Somit fuhren wir am Sonntagabend nach Bonn, wo wir in einem kleinen Hotel unterkamen.
In Erwartung, dass der Job nun ins Wasser fallen würde, wartete Felix auf mich und ich fand mich am Montagmorgen in der Firma ein.
Erstaunlicherweise wurde in der Firma beschlossen, dass ich, bis ich den Führerschein wieder habe in andere Projekte versetzt werde und so lange mit der Bahn fahren sollte. – Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung welche Abenteuer mich da noch erwarten würden…
Felix fuhr somit zurück nach Rumänien, ich durfte den Rest der Woche in einem Hotel bei Bonn verbringen und die Stelle war gerettet.
In der Woche in der Firma, besorgte ich mir ein Fahrrad, damit ich zwischen Hotel und Firma pendeln konnte.

Das Fahrrad

Das Fahrrad


Mittlerweile hatten wir auch einen Anwalt aus Temeswar, welcher meinte die Situation mit dem Führerschein würde sich schnell erledigen. – Dass dem nicht so war, konnte damals noch keiner Vorhersehen…
Die Woche in Bonn verging “wie im Fluge”, – ich wurde mit allerlei Dingen für die Arbeit ausgestattet, so, dass ich mir für die Rückreise mit der deutschen Bahn sogar einen Reisekoffer kaufen musste, damit ich Platz für alles hatte. Zum Glück gab es einen “Action” Laden in der Nähe, wo solcherlei Dinge günstig zu kaufen sind…

Weiter geht es mit:

Die Folgen des Unfalles – Teil drei: Führerschein und Arbeitsweg

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