Eine viel zu kurze Woche

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Eine viel zu kurze Woche

Da die Festplatte meines Laptops am Samstag früh den Geist aufgegeben hatte, verbrachte ich den Montag sowie Dienstag damit die Daten der “Gekrashten” Platte zu kopieren, was mir auch gelang, und das System mit einer neuen Festplatte aufzusetzen. Ich habe nun ein Ubuntu Linux auf dem Laptop, Leider hatte ich nur eine 70 Gb Festplatte auf Reserve, dies muss jedoch reichen!

Nachdem dann erst am Mittwoch endlich ein kleiner Lohnanteil gekommen ist, ging es los:
Anhängerkupplung bestellen!
Am Donnerstag war diese dann da und Freitag früh wurde sie in einem Autoservice montiert.
Zu unserem Schreck wurde allerdings nur die Kupplung montiert, nicht so der Elektrosatz!- Dieser müsse von einem Autoelektriker installiert werden!
Also ging die Suche los und nach etlichen abgeklapperten Werkstätten fanden wir schließlich einen Betrieb mit Autoelektriker, welche den Elektrosatz montierte.
Nun musste nur noch eine “TÜV”-Stelle (ITP genannt) gefunden werden, welche Anhänger “TÜVen” darf. Im Gegensatz zu Deutschland muss die ITP-Stelle für jede Fahrzeugart autorisiert sein und so gibt es nicht allzu viele dieser Prüfstellen!
Glücklicherweise fanden wir eine ITP, welche uns für Samstagmorgen einen Termin gab.
Am Samstag ging es somit früh los: Der Anhänger wollte aus Totoiesti abgeholt werden.
Um ca 7:30 stellte ich dann fest, dass ich mit dem Opel Vectra mit welchem ich momentan unterwegs bin nicht auf`s Gelände fahren konnte wo der Anhänger stand!
Kurzerhand habe ich einen Spanngurt ausgepackt und versucht das Teil zur Einfahrt zu ziehen. Dies gelang mir auch, jedoch musste ich feststellen, dass die Handbremse gezogen war und und in der Folge die Bremsen festgerostet waren!
Nun musste doch “schweres Gerät” her! Leider war der Einzige Traktor im Dorf nicht verfügbar, jedoch kannte der Besitzer des Traktors jemanden mit einem “Jeep”.
Beim “Jeepbesitzer”, welcher noch schlief, öffnete uns dessen Vater welcher die Funktion des Glöckners von Totoiesti inne hat das Tor und ging nach kurzer Erklärung der Sachlage seinen Sohn wecken.
Der “Jeep” entpuppte sich als ein BMW X3, trotzdem reichte bei diesem die Bodenfreiheit aus um den mittlerweile entladenen Anhänger auf die Straße zu ziehen, und nach etwas hin und her Ruckeln löste sich auch die Bremse.
Somit am Opel ankoppeln und schleunigst nach Bicaz zur ITP!
Die Prüfung läuft ähnlich ab wie in Deutschland:
Lichtkontrolle, Kontrolle der Kupplungseinrichtung, Bremskontrolle und optische Kontrolle. Zusätzlich dazu Bilder des Fahrzeuges unter anderem auf dem Bremsprüfstand.
Eine knappe Stunde später waren wir mit dem frisch geprüften Fahrzeug wieder unterwegs Richtung Piatra Neamt!
Auf dieser Fahrt, die wohl nicht nur ich nicht so schnell vergessen werde, zeigte es sich wiedermal, dass Verkehrsregeln nicht umsonst sind!
In einem Dorf auf der Rückreise, bei regennasser Fahrbahn, ich fuhr anstatt der erlaubten 50 Km/h ca 60-65 Km/h wollte ein Fußgänger auf dem Zebrastreifen von links her die Straße überqueren. Der Gegenverkehr hatte bereits gestoppt und somit musste ich eine Vollbremsung einleiten! Dabei stellte ich fest, dass das ABS des Opels nicht funktioniert, trotzdem reichte es das Gespann ca. fünf Meter vor dm Zebrastreifen anzuhalten (Mit abgewürgtem Motor)!
Kaum standen wir, hörte ich durch das leicht geöffnete Fenster die Quietschenden Reifen der Notbremsung des Fahrzeuges hinter mir! Das Quietschen dauerte eine gefühlte Ewigkeit und ich erwartete bereits den Aufschlag in meinem Anhänger!
Glücklicherweise entschied sich der Lenker aber für den Fußweg rechts der Straße und “Flog” an mir vorbei, um einige Meter weiter im Graben zu landen!
DAS war riesiges Glück im Unglück für alle Beteiligten – Ich schätze die Geschwindigkeit des anderen Autos auf ca 100 Km/h ein – Innerorts! aber niemand wurde verletzt und so konnten wir weiterfahren ohne uns um den Trottel zu kümmern! (Nebenbei erwähnt hat keiner angehalten aus der Kolonne hinter mir!)
Anschließend fuhren wir zu Florentin, einem Cousin von Silvia, wo wir wie hier üblich erstmal verpflegt werden mussten (Ich war jedoch gar nicht hungrig). Von Florentin ging es dann nach Hause, ausgerüstet mit diversen Gläsern mit Marmelade, Sarmale, Wein und Hausschnaps!

Ich Arbeite ja nun in einer Rumänischen Firma aus Temeswar, mit einem Rumänischen Mindestlohn (So wie die allermeisten Rumänen auch) von rund 200 Euro im Monat!
Da ich jedoch im Ausland arbeite, kommen da noch Etliche Zusatzleistungen dazu und so komme ich auf einen eher guten Lohn!
Da der Chef diverse Ausstände noch nicht bekommen hat, konnte er mir wie eingangs erwähnt nur einen kleinen Teil des noch offenen Lohnes bezahlen: 400.- Euro!
Mit diesen 400 Euro habe ich nun erstmal die offene Stromrechnung bezahlt, Anhängerkupplung + Montage, ITP sowie Bergung des Anhängers, Essen + Trinken usw…
Jedenfalls ist hier Ende des Geldes angesagt!
Die Lebensmittelpreise sind hier mittlerweile gleich teuer oder teurer wie in Deutschland, ein Pfund Dallmayr Kaffee kostet zum Beispiel umgerechnet runde acht Euro, ein Liter H-Milch ca. 80 Cent, Zigaretten werden auch an EU-Niveau angepasst usw… (Immerhin der Zucker ist weitaus besser als in Deutschland, ich brauche für die selbe süssung im Kaffee nur die Hälfte!)
Wie kann ein Rumänischer Alleinverdiener dies mit einem Lohn von 200 Euro stemmen?
Zugegeben: Dienstleistungen sind günstig! so hat die komplette Montage der Anhängerkupplung “nur” 170 (rund 40 Euro) Leu gekostet Inklusive Elektrosatz). Von Dienstleistungen habe ich jedoch noch nichts zum Essen im Kühlschrank!
Vermutlich haben die meisten Verwarnte auf dem Lande, von wo her sie unterstützt werden…
Fakt ist jedenfalls dass wir noch keinen Plan haben, wie wir von hier wieder wegkommen!
Dies wird sich wohl in den nächsten Tagen zeigen! – Ich werde Berichten!

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