Beerdigung

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Beerdigung

Am Samstag dem 18 Juli mussten wir zur Beerdigung eines Onkels von Silvia.
Hier in Rumänien ist es üblich, dass man einen Kranz mitbringt, etwas “Essen” für die Armen sowie Blumen, welche in den (offenen) Sarg gelegt werden.
Also wurde erstmal Kranz und Blumen gekauft.
Anschliessend wurde Kuchen an Zigeunerinnen abgegeben. Als diese dann jedoch frech wurden und noch mehr Kuchen und Geld verlangten, forderte ich sie “freundlich” auf zu verschwinden!!!
Dann fuhren wir zur Kirche in Girov, in deren Kapelle der Verstorbene aufgebahrt war.
Die Kirche in Girov auf Streetview. Rechts der Kirche die Kapelle und links das Nebengebäude für den “Leichenschmaus”


Das Aufbahren mit dreitägiger Totenwache durch Angehörige ist hier in Rumänien noch durchaus üblich und wird im allgemeinen auch so Praktiziert.
In der Kapelle angekommen wurden erstmal die Blumen im Sarg niedergelegt, sowie den trauernden Familienangehörigen kondoliert.
Die Angehörigen überreichen dann den Trauergästen über den offenen Sarg ein Geschenk: Normalerweise ist dies eine Bettdecke, Etwas zum Essen, eine Kerze sowie Streichhölzer.
Die Art dies über den offenen Sarg zu tun soll bedeuten, dies im Namen des Verstorbenen zu tun.
Die Beerdigung begann dann mit einer Lithurgie, zuerst in der Kapelle. Anschliessend wurde der Sarg mit dem verstorbenen auf eine Art Bahre vor der Kapelle getragen, wo der Priester seine Lithurgie mit dem hier üblichen “Singsang” fortsetzte.
Als dies beendet war, wurde die Bahre mit dem Sarg in einer Prozession in die Kirche getragen, wo dann die Lithurgie fortgesetzt wurde.
Nach ca. einer Stunde dann wurde der Sarg in den Leichenwagen gelegt und die Prozession ging zum Friedhof, wo die eigentliche Beerdigung stattfand.
Der Leichenzug wurde angeführt von die Kränze tragenden Kindern, gefolgt von einem “Kreuzträger” (genau genommen zwei, wobei das eine Kreuz den ersten, (provisorischen?) Grabstein bildet) sowie zwei Flaggen- und einem Laternenträger. Dahinter folgten ein paar leute mit sonstigen “Hilfsmitteln”. Ob der Deckel des Sarges so in die Reihenfolge gehört, wie es hier war, weiss ich nicht…
Hinter diesen fuhr dann der Leichenwagen, welcher auch mit Kränzen geschmückt war.
Der Fahrer des Wagens kam in Jeans und hellblauem T-Shirt! – Ich kenne einen Leichenwagenfahrer in Deutschland… Muss dem das mal Erzählen! – Der wird ne Krise schieben 🙂
Direkt hinter dem Leichenwagen kam die Trauergemeinde, allen voran die Wittwe des Verstorbenen, sowie seine Töchter.
So ging der Zug zum Friedhof, wo der noch immer offene Sarg ins Grab gelegt wurde.

Beerdigung

Der Trauerzug von der Kirche zum Friedhof

Da es Silvia und auch mir zu Heiss war, (Silvia, frisch operiert, muss etwas geschont werden!) wohnten wir der Beerdigung nicht mehr bei. Ich weiss jedoch, dass dem Totengräber über den noch offenen Sarg der “Lohn” in Form eines Huhnes übergeben werden muss! Auch hier wieder: über den offenen Sarg bedeutet im Namen des Verstorbenen.
Anschliessend geht es dann zum “Leichenschmaus” welcher in einem Nebengebäude der Kirche stattfindet.

Beerdigung

Der Trauerzug bei der Beerdigung

So viel zur Beerdigung.

Mittlerweile ist es Dienstag.
Es ist viel zu heiss draussen. Ich sitze bei angenehm kühlen 24 Grad im Wohnzimmer, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren und irgendwie langweile ich mich…
Ich würde lieber etwas unternehmen, was allerdings momentan mit Silvia schwierig ist…
Die wenigen “Ausflüge” mit Silvia bisher, waren ein Besuch bei Verwandten, die Beerdigung, sowie das Kaufen der Trauringe für unsere bevorstehende Kirchliche Hochzeit.

Am Sonntag war ich mit einem Freund (Er ist auch schweizer) in der Nähe von Pipirig um unsern “Schweizer Nachbarn” zu Besuchen.
Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Unfall vorbei. Auf kerzengerader Strecke lag ein Auto auf dem Dach neben der Strasse! Die Insassen waren schon mit zwei Ambulanzen abgeführt worden, die Polizei regelte den Verkehr und die Feuerwehr kümmerte sich ums Auto.
Interessanterweise war schon ein Reporterteam vor Ort um über den Unfall zu berichten… DA sind sie schnell hier…
Die Unfallstelle auf Streetview:


Wir blieben allerdings nicht lange, da ich auch Silvia nicht allzulange alleine lassen wollte.
Gestern war ich mit meinem Schweizer Freund abends noch auf ein Bierchen im “Gradina de Vara” (Sommergarten).
Was mich Erstaunt hat war die Tatsache, dass uns dort eine Portion frisch gemachte Kartoffelchips mit Knoblauchsauce auf “Kosten des Hauses” serviert wurde…
Sowas habe ich in Rumänien eigentlich noch nie erlebt! Allerdings sassen wir in der Vergangenheit öfters mal dort und konsumierten nicht schlecht! So auch gestern: Infolge durchziehender Gewitter mit Starkregen sassen wir schlussendlich mehrere Stunden dort und liessen insgesamt 100 Lei (ca 23Euro) – Was für hiesige Verhältnisse schon einiges ist, liegen…
So, das war´s für den Moment!
Wenns Neuigkeiten gibt, werde ich wieder Berichten. Vermutlich am Freitag 24.Juli, da dann der nächste Prozesstag in der “Kommödie” um den Cousin. (Jawohl, anders läst sich das Theather hier nicht mehr nennen!!!)

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